daniel roehe

digitale bildung für alle

Video schneiden leicht gemacht?

Meine Klasse verlässt nach diesem Jahr die Schule. Kurz vor den Sommerferien gibt es ein offizielles Abschlussfest, auf dem jede Klasse etwas zum Abschied vorstellt. Die Klasse hat entschieden, einen Film vorzuführen. Das Medium Film erlaubt es meinen  Schülern mit Behinderung, sich so darzustellen, wie sie sich gerne sehen. An einem Rednerpult fällt ihnen dies ungleich schwerer.

Mein Anspruch ist es, dass die Schüler ihren Wunsch nach einer eigenen Filmproduktion von Anfang bis Ende selbst bestimmen können. Deshalb haben sie nicht nur das Thema und Drehbuch selbst geschrieben, sondern in einer Projektwoche vor den Ferien auch selbst gespielt und gedreht. Dank Digital-Video-Camcordern ist das recht leicht.

Dennoch waren wir auf unterschiedliche Hilfe angewiesen. Unser Kunstlehrer hat den Schülern wichtiges zur Kameraführung erklärt. So sind recht ordentliche Bilder aufs Band gekommen. Beim Videoschnitt sind meine Erfahrungen am Mac deutlich besser als am PC. Da wir keine Mac-Arbeitsplätze in der Schule haben, konnten wir glücklicherweise auf die Gastfreundschaft des MultiMediaStudios an der Uni Hamburg zurückgreifen. Dort standen uns entsprechende Computer zur Verfügung, sodass immer drei Schüler an einem Rechner bestimmte Sequenzen zurechtschneiden konnten.

Ich glaube auch meine Kollegen hatten Zweifel, ob das klappen konnte; vielleicht auch weil sie digital nicht so versiert sind wie ich. Doch mit iMovie arbeitet es sich dank hervorragender visueller Metaphern sehr leicht. Der Film wird als ausgelegte Filmrolle dargestellt, auf der man lediglich gewünschte Sequenzen wie in einer Textverarbeitung markieren muss und dann einem Projekt hinzufügt. Soweit lief alles wie am Mac gewohnt und die Schüler waren begeistert, was sie geschafft hatten.

Leider begann iMovie bei etwas gößeren Sequenzen schnell in die Knie zu gehen. Nachdem wir alle ausgewählten Clips auf einem Rechner zusammengeführt hatten, hing sich iMovie immer wieder auf. Momentan können wir schlicht nicht weiterarbeiten, weil jede Aktion mit minutenlanger Denkpause quittiert wird. Ich muss hier Apple mal ein schlechtes Zeugnis ausstellen. Was allerdings vor dem Hintergrund der Enttäuschung der Schüler nicht viel bringt. Ich bin ratlos, wie es mit dem Projekt weiter gehen soll. Und sollen die Zweifel meiner Kollegen sich bestätigen?

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2 Kommentare

  1. r. 27. März 2008

    Lassen sich die bisherigen Ergebnisse nicht relativ nahtlos in FinalCut übernehmen?

  2. DR. 27. März 2008 — Autor der Seiten

    Das hat irgendwie auch nicht geklappt. Aber es wäre auch nicht so ganz förderlich, denn FinalCut ist für die Schüler doch deutlich schwerer zu bedienen als iMovie.

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