Ich sitze mal wieder täglich an meinem iBook und schreibe eine Examensarbeit. Die erste hatte ich schon mit OpenOffice geschrieben, allerdings unter Windows. Solche Arbeiten kann ich am Computer ja nie erledigen, ohne auch die Hilfsmittel auszureizen. Deshalb schreibe ich am Ende dieses Tages mal einen kleinen Erfahrungsbericht.
OpenOffice ist die bessere Office-Alternative zu Microsoft und kostenlos, weil OpenSource. Leider arbeitet es unter Mac nicht „nativ“, fügt sich also nicht ohne weiteres nahtlos in die optische Umgebung und das Betriebssystem ein. Es läuft emuliert unter X11. NeoOffice setzt auf eine Javaumgebung und fügt sich so besser in das Betriebssystem ein. Optisch ist es allerdings kein großer Gewinn; und wir Apple-User bekennen uns ja gerne und ungeniert zu diesen Oberflächlichkeiten. Bei mir läuft NeoOffice etwas träger, allerdings lässt sich kaum drucken. Ich gehe also hier wie bei Openoffice denn Umweg über die PDF-Ausgabe. OpenOffice unter X11 ist etwas schneller und vor allem aktueller (momentan Ver. 2). Allerdings spinnt die Menüanzeige, wenn man einen zweiten Monitor anschliesst (was ich ständig tue) und es gibt Textanzeigefehler beim Scrollen längerer Texte. In solchen Fällen hilft der Neustart von X11. Trotzdem arbeite ich mit Openoffice. Die Fehler wiegen nicht so schwer und ich kenne keine andere derart mächtige und kostenlose Office-Anwendung. Mal sehen, ob meine zweite Examensarbeit auch so viel kann…
21. Februar 2006
r. 21. Februar 2006
Ich hab Dir ja schon nen Vorschlag für den zweiten Monitor gemacht 😉
Glummi 20. August 2006
Hm, wenn sich auf einmal immer mehr Leute, die OpenOffice kennen, für NeoOffice interessieren, so könnte man das ja auch positiv interpretieren und zu dem Schluß kommen, daß immer mehr PC-User den Weg zum Mac finden… 😉
Sieberichs-Nau 25. März 2008
Beim Suchen (google: openoffice neooffice) habe ich auf diese Seite gefunden. Ich wollte erfahren, ob es Probleme mit NeoOffice gibt.
Interessante fand ich den Hinweis, dass der Autor dieser Seite derartige Programme verwendet, um eine Examensarbeit zu schreiben. Dass die genannten Programme gratis erhältlich sind, wurde im Text ausdrücklich vermerkt. Der Hinweis, sie seien »mächtig« überrascht mich. Woher kommt eigentlich der Begriff »mächtig« in Zusammenhang mit Software – das ist doch unpassend.
Vielleicht ist gemeint, die Programme seien umfangreich in ihren Möglichkeiten. Das jedoch ist nicht zutreffend. Ich find die OpenOffice (GNU siehe GNU in Wikipedia) Idee ausgezeichnet und habe die Programme auch.
Eine Examensarbeit würde ich jedoch niemals damit schreiben. Ich halte die Schreibmodule einfach für ungeeignet. Bei vergleichbaren Aufgaben ist mir schon einiges passiert. Das Risiko ist einfach sehr hoch, die Qualität ist gering.
Doch es gibt eine Alternative, die wesentlich stärker ist: LaTeX. Damit lassen sich Bücher, Diplomarbeiten, Artikel, Berichte und einiges mehr in professioneller Typographie schreiben. Typographie ist für die genannten Programme ein Fremdwort, Word leistet genau so wenig.
Übrigens: LaTeX ist genau wie OO kostenfrei. Es läuft auf jedem Rechner (ich arbeite damit seit 15 Jahren unter Atari, Windows und Mac Os). Es ist das leistungsfähigste Programm zur professionellen Gestaltung von Texten.
Grüße aus Österreich
Michael Sieberichs-Nau
DR. 27. März 2008 — Autor der Seiten
Zunächst einmal ist der Artikel ja sehr alt. Wie man liest, wird momentan aktiv an OpenOffice 3.0 für Mac nativ gearbeitet. DIe von mir beschriebenen Probleme tauchen in der aktuell stabilen OpenOffice Version für X11 aber auch schon nicht mehr auf. NeoOffice ist immer noch träge und hat inzwischen ein grausames Interface.
LaTeX ist mir durchaus ein Begriff. Allerdings habe ich da keinen Überblick über Tools zum Schreiben in LaTeX unter Mac. Komfortabler arbeitet es sich doch für den Laien in einer Office-Umgebung. In erster Linie wollte ich aber auch OpenOffice zu Microsoft Office für Mac hervorheben, mit dem leider noch viele Mac-User arbeiten. Das ist zwar auch nicht mehr so teuer aber leider noch immer sehr unstabil. Nicht zu vergessen ist iWork, was sich sehr gut anfühlt – aber dann sind wir glaube ich ganz weit weg von LaTeX.
dr. m 3. Januar 2009
Zur Frage LaTeX statt NeoOffice/OOo: Das halte ich ja für sehr gewagt. Ich habe zwei Bücher mit LaTeX gesetzt und hatte in allererster Linie: Ärger. Das Programm (eigentlich ja ein Makro-Paket) bringt Einiges für das Setzen mathematischer Formeln, it aber ansonsten eher was für Masochisten (überlaufende Zeilen & Seiten, bei denen man dann lange sucht, was LaTeX denn diesmal fälschlich als Befehl interpretiert haben könnte).
Ich habe sowohl meine Doktorarbeit als auch meine Habilitationsschrift komplett mit NeoOffice geschrieben (plus zuerst Access, dann Filemaker als Dtenbank). Nach 20 Jahren Windows- und Word-Abstürzen war das echt eine Erholung.