Vor fast drei Jahren habe ich – nicht ohne Aufregung was da nun kommen wird – das erste Mal voll verantwortlich eine Schule betreten. Damals habe ich mein Referendariat an einer kleinen Grundschule in Ohlstedt begonnen. Die Schulleiterin begrüßte uns in ihrem Büro persönlich, wünschte uns alles Gute und behauptete, nun würden ja die drei bis fünf vielleicht schwersten Jahre unseres Lebens beginnen. Damals wollte ich sie Lügen strafen, aber im Rückblick hatte sie doch nicht ganz unrecht.
Seit etwas mehr als einer Woche hat die Schule wieder begonnen. Zum Glück habe ich meine Klasse behalten und die letzten Tage waren nicht nur davon geprägt, dass wir uns wieder an das frühe Aufstehen gewöhnen mussten. Die Schüler und meine Kollegen freuen sich, dass wir uns nun alle wieder sehen. Zwar bin ich momentan ziemlich viel am Arbeiten, aber es macht zumindest Spaß, so dass der Stress noch halbwegs fern bleibt. Aber das beste Gefühl vermitteln mir eigenlich die Schüler und mein Team. Die Stimmung in der Klasse ist geprägt von Vertrauen und Sicherheit, aber auch einer Menge Fröhlichkeit. Meine Sorge, die vielen geplanten und nun schrittweise umgesetzen Neuerungen würden die Schüler verunsichern, ist noch unbegründet. Ich kann guten Gewissens immer mehr Verantwortung zurück- oder abgeben. Als ich am Freitag die Schule verließ, habe ich erstmals gedacht, dass die drei schlimmen Jahre des Berufseinstiegs vorbei sein könnten. Aber wir wollen die Arbeit noch nicht zu früh loben – die letzten Ferien liegen ja noch nicht so lange zurück.