Bei den Berichterstattungen über die Konflikte in Hauptschulen habe ich aufmerksam die bildungspolitische Position der CDU verfolgt. Hellhöhrig wurde ich, als sie die Auflösung der Schulform forderte. Für mich hätte das ein Schritt in Richtung Auflösung des stark gegliederten Schulsystems bedeutet, was die Schaffung einer Schule für alle begünstigt hätte. Aber die heutigen schulrechtlichen Reformen der CSU sprechen wieder eine andere Sprache. Stoiber ist der Meinung, man könne die problematischen Kinder per Umschulung entweder in die Sonderschule verschieben oder anderweitig „sanktionieren“. Natürlich gibt es in Sonderschulen die Lösungskompetenz für viele Probleme der Schüler. Sie kann so aber nicht in eine Schule für alle einfließen. Mir wird mal wieder klar, dass die CDU/CSU nicht an einer integrativen Schule interessiert ist und auch nicht die Probleme bei ihrer Ursache bekämpfen will. Sie betreibt nur populistischen Aktionismus.
4. April 2006