daniel roehe

digitale bildung für alle

Katerstimmung statt Schulentwicklung?

Mir hängt irgendwie noch das Wochenende in den Knochen. Und zwar nicht weil ich, wie möglicherweise anzunehmen sein könnte, zu viel gefeiert habe. Eher könnte man sagen, dass ich mich zu viel hab fortbilden lassen. Aber auch das ist nur die halbe Wahrheit.

Wir haben einmal im Jahr eine gemeinsame Fortbildung des Kollegiums aus Grund- und Sekundarstufe. Das ist nicht nur gut fürs Klima, es bringt auch die Schule voran. Vergangenen Freitag haben wir aber das inhaltliche Thema erst mal zurückgestellt, weil aus der Grundstufe schon seit längerer Zeit eine nervenzehrende Arbeitsbelastung zu verspüren war. Es schob sich also ein Problem nach oben, was nun vorweg behandelt werden sollte. Und dabei stellte sich mein Kollegium der Sekundarstufe als Begleiter, Partner oder Coach zur Verfügung.

Mit einem Mal befand ich mich mitten in einem Schulentwicklungsprozess. Dieser wurde professionell moderiert. Zunächst ging es einmal darum, „die Perlen“ der Schule wieder zum glänzen zu bringen. Die Sicht auf die guten Aspekte unserer Arbeit bereiteten eine breite und sichere Grundlage, zu den „Stolpersteinen“ zu kommen. Es wurden Punkte gesammelt, die die Arbeit erschweren oder immer wieder zu Konflikten führen.

Bis dahin hatten wir einen intensiven Austausch. Anstrengend und auch leicht frustrierend wurde es für mich und vielleicht auch für andere, als es daran ging, alte und möglicherweise hinderliche Strukturen für neue, erleichternde Dinge aufzubrechen. Viele gute Visionen schienen an Alltagserfahrungen zu scheitern. Immer wieder war zu hören „aber was machen wir mit…“ oder „das ist aber bisher auch alles wohl überlegt“. Bis Samstag 16 Uhr hatte ich das Gefühl viel geschafft zu haben aber doch noch auf der gleichen Stelle zu stehen. Schulentwicklungsprozesse dauern halt länger als ein Wochenende.

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