daniel roehe

digitale bildung für alle

Wie inklusiv bin ich?

Heute im Sportunterricht waren alle Artisten. Wir hatten diverse Geräte und Spielzeuge aufgebaut, mit denen die Kinder neue Kunststücke entwickeln sollten. Im Abschlusskreis soll jedes Kind zeigen oder berichten, was es Neues entdeckt hat. Johann hat sich auf das Einrad getraut und will gerade erklären, wie schwer es ihm gefallen ist. Da fallen ihm Kinder mit schallendem Gelächter ins Wort. Sie rufen, dass er es ja gar nicht geschafft hat. Mit Mühe bekomme ich die Truppe zur Ruhe und Johann zum Sprechen. Er habe sich getraut und will weiter üben.

Seid doch nicht so hart, denke ich. Und das soll eine inklusive Lerngruppe sein?

Dann sollen Kunststücke beim Tellerdrehen gezeigt werden. Alle fordern Leon auf. Ich denke sie wollen ihn bloß stellen.

Leon lebt mit Trisomie 21, der schafft es doch eh nicht, so meine zunächst unbewusste Vorstellung.

Als ich wieder intervenieren will, steht Leon auf, holt sich Teller und Stab und zeigt, wie er balancieren kann. Als einer der Besten der Disziplin erntet er tobenden Applaus.

Hätte ich ihm nicht zugetraut. Bin ich inklusiv?

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