daniel roehe

digitale bildung für alle

unreflektierte zeit

Meinen Schülern habe ich schon mal als eines meiner Hobbies das Zeitungslesen verkauft. Da läuft man ja immer Gefahr, sofort als vollkommen langweilig abgestempelt zu werden. Zumal die wenigsten meiner Schüler DIE ZEIT weder kennen noch lesen. Meine Lieblingswochenzeit hat in der letzten Ausgabe eine LEBEN-Rubrik gebracht, die nahezu exakt auf mich zugeschnitten war. Die Themen: Zeugnisse, Frühförderung, Klinsmann-Interview, WM-Berichte und Neururer-Interview. Leider hat sich Jörg Lau im Leitartikel „Kinder wollen Noten“ derart unreflektiert über Ziffernzeugnisse ausgelassen, dass die Freude schnell wieder dahin war. Der Artikel schimpft auf überwiegend unsachliche Weise und ohne jeglichen Rückgriff auf Forschungsergebnisse oder aktuelle gesellschaftliche Erfordernisse, dass er weit unter dem Niveau der ZEIT liegt. Er argumentiert für eine Selektion wie in alt-konservativer Bildungsideologie, während selbst die CDU in Hamburg über die schrittweise Rücknahme des gegliederten Schulsystems durch die Zusammenführung von Haupt-, Real und Gesamtschule nachdenkt.
UPDATE: Schulpolitik wird offensichtlich noch interessanter.
UPDATE 2: Schon am 10. Juni hat die SPD ein Programm vorgelegt, mit dem „eine Schule für alle“ erreicht werden kann. Hoffentlich kann sich die SPD mit dieser Position durchsetzen…

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